Plastiktüten pro und contra

Zentrale Herausforderungen bei der Verwendung von Plastiktüten

Plastiktüten sind leicht, robust und wasserabweisend

Das Problem von Plastiktüten und deren Einfluss auf die Umwelt ist in den letzten Jahren in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Plastiktüten bestehen aus Polymeren wie Polyethylen und werden aufgrund ihrer geringen Kosten und hohen Flexibilität weltweit in großem Umfang produziert und genutzt. Sie sind leicht, robust und wasserabweisend, was sie zu einem beliebten Behältnis für Einkäufe aller Art macht.

Das zentrale Problem bei Plastiktüten ist ihre Haltbarkeit und Langlebigkeit. Ironischerweise ist es gerade diese Dauerhaftigkeit, die, wenn sie als Einwegartikel behandelt werden, zu schwerwiegenden Umweltproblemen führt. Plastiktüten zersetzen sich nicht auf natürliche Weise wie organische Materialien. Stattdessen zerfallen sie über Jahrhunderte hinweg in immer kleinere Partikel, sogenannte Mikroplastik, die schließlich in die Nahrungskette gelangen und sowohl terrestrische als auch aquatische Lebensräume verschmutzen.

In vielen Meeresökosystemen stellen Plastiktüten eine signifikante Bedrohung für die Tierwelt dar. Meerestiere verwechseln diese oft mit Nahrung, was zu tödlichen Konsequenzen führen kann. Darüber hinaus können sie marine Ökosysteme wie Korallenriffe schädigen, wenn sie sich verfangen und deren Wachstum oder Fortbewegung behindern.

Aufgrund dieser ökologischen Belastungen haben viele Länder Schritte unternommen, um die Verwendung von Plastiktüten zu reduzieren, indem sie Gebühren einführen oder ihren Gebrauch komplett verbieten. Diese Initiativen zielen darauf ab, den Verbrauch zu verringern, das Bewusstsein zu schärfen und einen Wechsel zu nachhaltigeren Alternativen wie Stofftaschen oder Taschen aus biologisch abbaubarem Material zu fördern.

Diese Maßnahmen haben zu einem merklichen Rückgang im Verbrauch von Plastiktüten beigetragen. Des Weiteren werden sowohl das Recycling von Plastiktüten als auch die Entwicklung von biologisch abbaubaren Tüten vorangetrieben, um die Abfallmengen zu reduzieren und die Auswirkungen auf die Umwelt zu verringern.

Die Verantwortung für die Reduzierung des Plastiktütenproblems liegt jedoch nicht nur bei der Regierung, sondern auch bei den Verbrauchern und der Industrie. Durch bewusstes Einkaufen und das mehrmalige Verwenden von Taschen können Verbraucher einen großen Beitrag leisten. Industrieunternehmen wiederum stehen in der Pflicht, nachhaltigere Verpackungslösungen zu entwickeln und anzubieten.

Insgesamt ist der Umstieg von Plastiktüten auf umweltfreundlichere Alternativen ein notwendiger Schritt, um die negativen Auswirkungen auf unsere Erde zu reduzieren. Zukünftige Generationen und die Gesundheit unserer Planeten stehen auf dem Spiel, weshalb dieses Thema ein zentraler Bestandteil unserer Bemühungen um eine nachhaltigere Zukunft sein sollte.

Wie gut oder schlecht sind Plastiktüten?

Plastiktüten sind in Deutschland nicht verboten, haben jedoch gesellschaftlich einen schweren Stand. Es gibt viele Vorteile, wie günstige Produktionskosten, Lagerfähigkeit, wasserabweisendes Material, Recyclingfähigkeit, was jedoch nicht gegen die Tatsache spricht, dass bei unsachgemäßer Handhabung Plastiktüten die Umwelt belasten. Es gibt in Deutschland, anders als in südlichen europäischen Ländern, ein funktionierendes Recyclingsystem für Plastiktüten. Dieses wird aber von Kunden nicht immer genutzt. Plastiktüten bedrucken wir in Deutschland bzw. in Europa nach geltenden EU-Richtlinien und Arbeitsbedingungen. Es handelt sich also um fair produzierte Plastiktüten, die bei sachgemäßer Entsorgung die Umwelt nicht schädigen.

Verbot von Plastiktüten zwischen 15 und 50 my

Das Verbot war in der politischen Debatte umstritten. Die Vorgaben aus der EU-VerpackungsRL zur Reduzierung von Plastiktüten werden in Deutschland bereits jetzt übererfüllt. Nach europäischen Vorgaben soll der Pro-Kopf-Verbrauch bis 2025 bei 40 Plastiktüten liegen. In Deutschland werden aktuell jährlich 20 Plastiktüten pro Kopf verbraucht. Die 2016 eingegangene Selbstverpflichtung des Handels, diese Tragetaschen nur noch gegen Entgelt abzugeben, hatte die gewünschte Wirkung erzielt.

Geht der Mensch verantwortungsvoll mit Ressourcen um?

Wenn der Mensch verantwortungsvoll mit den Ressourcen umgeht, sind Plastiktüten kein Problem. Doch welche Alternativen gibt es zu Plastiktüten? Auf den ersten Blick einige, doch bezieht man die gesamte Umweltbilanz, also alle Faktoren der Herstellungskette, mit ein, ist eine umweltfreundliche Tragetasche nicht mehr ganz eindeutig auszumachen. Auch was oft für umweltfreundlich gehalten wird – Baumwolltaschen oder Papiertaschen – ist bei genauerer Betrachtung fragwürdig. Auch gibt es eine Bio-Plastiktüte aus Maisstärke. Doch beim Preis scheiden sich die Geister, denn sie ist ca 2 1/2 mal so teuer wie eine normale Plastiktüte und vor dem Hintergrund dass ein Plastiktüte nur ca 30 Minuten benutzt wird, wird diese Alternative selten angenommen.

Alle Faktoren der Nutzung zählen

Um die Ökobilanz von Tragetaschen vergleichen zu können, müssen alle Faktoren der gesamten Herstellungskette und des Nutzungsverhaltens der Verbraucher auf den Prüfstand. Dabei sind Plastiktüten „Der Blaue Engel“ mit > 80% Recyclingkunststoff als Testsieger hervorgegangen. Um die Defizite in der Ökobilanz auszugleichen muss eine Papiertasche 7,4 mal benutzt werden, eine Tasche auf Stärkebasis 11,2 mal und eine Baumwolltasche 82,4 mal. Folglich ist die Plastiktüte mit „Der Blaue Engel Zertifikat” bei Mehrfachnutzung unschlagbar.

Änderung des Verpackungsgesetzes ab 1.1.22

Mit der Änderung des Verpackungsgesetzes ab dem 1.1.2022 dürfen leichte Kunststofftragetaschen mit einer Wandstärke von 15 bis 50 Mikrometern (µ) nicht mehr in den Verkehr gebracht werden. Auch Bio-basierte und Bio-abbaubare Kunststofftragetaschen fallen unter dieses Verbot. Dafür hat der Bundestag am 26.11.2020 gestimmt. Folgende Tragetaschen sind demnach erlaubt bzw verboten:

Dünnwandige Plastiktüten mit weniger als 15 Mikrometern

— Erlaubt

Die sehr dünnen Plastiktüten sollen für einen hygienischen Umgang mit offenen und leicht verderblichen Lebensmitteln sorgen. Hier sind derzeit keine umweltfreundlicheren Alternativen verfügbar.

Plastiktüten mit einer Wandstärke von 15 bis 50 Mikrometern (µ) 

— Verboten

Mit der Änderung des Verpackungsgesetzes dürfen leichte Kunststofftragetaschen mit einer Wandstärke von 15 bis 50 Mikrometern (µ) nicht mehr in den Verkehr gebracht werden. Auch Bio-basierte und Bio-abbaubare Kunststofftragetaschen fallen unter dieses Verbot.

Plastiktüten mit einer Materialstärke von 50 Mikrometern und mehr

— Erlaubt

Die Plastiktaschen mit 50 Mikrometern und mehr werden vielfach wiederverwendet und sind daher als Mehrwegtaschen eingestuft und vom Verbot ausgenommen.

Über das Verpackungsgesetzt (VerpackG) und wie Plastiktüten wiederverwertet und recycelt werden

Das Verpackungsgesetz (VerpackG) in Deutschland regelt den Umgang mit Verpackungsabfällen und zielt darauf ab, die ökologischen Auswirkungen von Verpackungen zu minimieren. Es fördert die Reduktion von Verpackungsabfällen, deren Wiederverwendung und das Recycling. Eines der zentralen Elemente des Verpackungsgesetzes sind die sogenannten dualen Systeme.

Duale Systeme sind privatwirtschaftlich organisierte Systeme zur Sammlung, Sortierung und Verwertung von Verkaufsverpackungen, die beim privaten Endverbraucher anfallen. „Dual“ steht in diesem Kontext für ein System, das parallel zur öffentlichen Müllabfuhr existiert und speziell für Verpackungsabfälle zuständig ist. Dadurch soll sichergestellt werden, dass Verpackungen möglichst effizient wiederverwertet werden und Wertstoffe erhalten bleiben.

Hersteller und Vertreiber, die verpackte Waren in Deutschland in Verkehr bringen, sind laut Verpackungsgesetz dazu verpflichtet, sich an einem dieser dualen Systeme zu beteiligen. Sie müssen Lizenzentgelte zahlen und damit für die Kosten des Recyclings aufkommen. Diese Lizenzentgelte sollen die ökologischen Kosten der Verpackung widerspiegeln und Anreize für die Verwendung umweltfreundlicher, gut recyclebarer Materialien schaffen.

Die dualen Systeme arbeiten mit Entsorgungsunternehmen zusammen, die die Sammlung und Sortierung der Verpackungsabfälle übernehmen. Die Endverbraucher sind aufgefordert, ihre Verpackungsabfälle zu trennen und in die dafür vorgesehenen Behälter wie Gelber Sack/Gelbe Tonne für Leichtverpackungen, Papiercontainer für Papier- und Kartonverpackungen und Glascontainer für Glasverpackungen zu werfen.

Nach der Sammlung werden die Verpackungsmaterialien sortiert und dem Recycling zugeführt. Dies erfolgt in Sortieranlagen, wo die verschiedenen Materialien wie Kunststoff, Glas, Metall, Papier und Karton voneinander getrennt werden. Anschließend werden sie zu Recyclaten verarbeitet, welche dann erneut in der Produktion von neuen Produkten oder Verpackungen zum Einsatz kommen.

Um die Effektivität und den ökologischen Nutzen der dualen Systeme zu gewährleisten, sind sie gesetzlich dazu verpflichtet, bestimmte Quoten für die Sammlung und das Recycling von Verpackungsabfällen zu erfüllen. Das Verpackungsgesetz sieht regelmäßige Berichtspflichten und Überwachungen durch die zentrale Stelle Verpackungsregister (ZSVR) vor, um sicherzustellen, dass die Systeme ihren Pflichten nachkommen.

In der Praxis gibt es in Deutschland verschiedene duale Systeme, die miteinander konkurrieren. Zu den bekanntesten zählen beispielsweise „Der Grüne Punkt – Duales System Deutschland (DSD)“, „Interseroh“ und „BellandVision“. Diese Konkurrenz soll die Effizienz und Effektivität der Verpackungsentsorgung und des Recyclings fördern und gleichzeitig die Kosten für die beteiligten Unternehmen niedrig halten.

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